PRO (die Möglichkeit besteht)
Manche Kampf-Kunst-Lehrer:innen betonen die Fähigkeit, „Kriege“ zu gewinnen, indem der Sieg schnell durch einen kleinstmöglichen Energieaufwand errungen wird. Denn in den Kampfkünsten sind beide Ausgestaltungsmöglichkeiten (Krieg und Frieden) gleichermaßen angelegt.
Entscheidend ist die Einstellung, bevor etwas auf ein anderes einwirken kann.
Ist die Einstellung kriegerisch, wird die Einleitung des Handelns zielorientiert sein. Dann steht der Schaden im Vordergrund, der dem anderen zugefügt werden kann.
Bei friedlicher Einstellung gewinnt dagegen der Prozess des Handelns an Bedeutung. Gewandtheit und Verbindung in körperlicher Kommunikation. Es ist dabei nützlich, Kriegstechniken zu verstehen, um zu lernen, Gewalt effektiv ins Leere laufen zu lassen. So wird Pazifismus dynamisch wirksam.
Die ersten Kampfkünste wurden von armen Bauern entwickelt, die sich der Räuber erwehren mussten. Sie trainierten effektive Selbstverteidigung und wollten Angreifer vertreiben. Angesichts moderner Waffensysteme hat die Kunst des realen Kampfes an Bedeutung verloren.
Angesichts von Kriegstreiberei, Kriegstüchtigkeit, Hochrüstung und Hetze wäre es wichtiger, „Friedensfähigkeit“ zu erleben, zu erfahren und psychisch und körperlich zu trainieren. Möglichst früh, in Kindergärten und Schulen.