Können Gütesiegel – oder beliebige andere „Scheine“ – tatsächlich eine gute Qualität des Unterrichts der zertifizierten Lehrenden versprechen?

Ein Beispiel aus meiner Erfahrung als Vater von zwei ehemaligen Schülerinnen: Da gab es im Laufe der Schullaufbahn einige Lehrer:innen-Wechsel im Fach Mathematik. Alle diese Unterrichtenden hatten eine abgeschlossene, staatlich zertifizierte Lehrerausbildung abgeschlossen. Formal also alles in Ordnung.

Im Unterricht aber taten sich sehr große Unterschiede auf: Es gab Lehrende, die weder den Stoff gut vermitteln, noch die Kinder für ihr Fach begeistern.

Dann gab es aber auch Unterrichtende, denen das beides scheinbar spielend gelang. Als Vater war ich froh, dass meine Töchter zumindest zeitweise das Glück hatten, von solch kompetenten Menschen unterrichtet zu werden.

Zurück zum Taijiquan und Qigong: Genau diese Effekte treten auch hier auf – trotz zertifizierter Qualitätsstufen (Gütesiegel) der Unterrichtenden.

Braucht es eine Ergänzung zur bloßen „Faktenlage auf dem Papier“ für den Zertifizierungsprozess?

Geht das überhaupt oder müssen wir einfach mit diesem Graubereich leben?

Peter Wolfrum