Achtsamkeit in Oldenburg e.V.

logo-aioDie Gründung des als gemeinnützig anerkannten Vereins im März 1995 geht auf einen Besuch des buddhistischen Mönchs und Lehrers Thich Nhat Hanh in Oldenburg im Mai 1993 zurück.

„Der Verein ‘Achtsamkeit in Oldenburg‘ versteht sich als ein Forum für Menschen, die sich um ein nach innen wie nach außen friedvolles Leben bemühen und Achtsamkeit üben wollen. Achtsamkeit nach innen bedeutet die Entwicklung eines bewussten geistigen und spirituellen Wachstums; äußere Achtsamkeit umfasst Mitgefühl, heilende Hinwendung, liebevolles Verhalten und Achtung gegenüber allen Lebensformen“ (Auszug aus der Satzung).

Der regelmäßige Meditations- und Gesprächskreis trifft sich jeden Mittwoch um 19:30 Uhr im Umwelthaus Oldenburg.

Der Meditationskreis versteht sich als eine Art „Repair-Meeting“. Durch die Praxis der Meditation (anhalten und genau betrachten) werden Fehlfunktionen des Geistes wie Unruhe, Zweifel, Verdrängung und Verblendung „repariert“. Die anschließenden Gespräche dienen als Kraftquelle für die Bewältigung des Alltags. Wichtigste Themenbereiche sind Ökologie (Erdberührungen), Ethik (Achtsamkeitsübungen) und Spiritualität (vor allem die Lehre des Buddha).

Außerdem werden Achtsamkeitstage, Tee-Meditationen, Wochenendseminare und meditative Watt-Wanderungen durchgeführt. Von Mai bis September organisiert der Verein jeden Montag von 18:00 – 19:00 Uhr Qigong-Übestunden im Schlossgarten. Alle Veranstaltungen sind offen für alle Interessierte.

Entschleunigung im Schlossgarten

Es ist durchaus möglich, dass alle Menschen etwas ruhiger und langsamer werden, wenn sie im Sommer aus der hektischen Innenstadt kommend einen Park, Wald oder Garten betreten. Die Jüngeren streben meist der nächsten freien Rasenfläche zu, um rumzuhängen, Gitarre zu spielen oder zu flirten. Andere setzen sich auf die nächste Bank, um in den Himmel zu schauen, die Blumen zu betrachten oder zu tratschen. In Oldenburg gibt es seit nunmehr 20 Jahren einen weiteren Grund, sich in den schönen Schlossgarten mitten in der Stadt zu begeben: die „Qigong-Wiese. Hier besteht die Möglichkeit, sich „bewusst zu entschleunigen“ und auf diese Art beruhigt sich selbst zu spüren.

Im Frühjahr 1994 trafen sich erstmals einige Menschen, um die Atem- und Bewegungsmeditationen „Qigong“ und „Taijiquan“ zu praktizieren (damals sogar inklusive anschließender Sitz- und Geh-Meditation). Schon im Jahr darauf konzentrierte sich das Angebot auf eine für alle Interessierten offene Qigong-Übestunde, die seitdem von Ende April bis Anfang September jeden Montag von 18.00 bis 19.00 Uhr stattfindet und von vier Lehrenden (Doris Kirstein, Gerd Schnesche, Helga Mansholt, Manfred Folkers) im Wechsel begleitet wird. Mittlerweile nehmen bis zu 60 Personen diese Möglichkeit wahr und beleben den Schlossgarten bzw. lassen sich von ihm beleben.

Diese relativ großen Gruppen setzen sich zum großen Teil aus Menschen zusammen, die Qigong schon kennen und sich über eine Übemöglichkeit zwischen den Rhododendren und den großen Bäumen freuen. Hinzu kommen viele Neugierige, die diese Übungen auf eine unverbindliche Art kennenlernen wollen und hier den richtigen Rahmen finden. Sie können auf diese Weise das Qigong von Anfang an als etwas Offenes erfahren, das im Grunde frei ist von medizinischen, esoterischen und didaktischen Vorgaben, sondern Selbsttätigkeit verlangt.

Unsere Erfahrungen lassen sich zu folgenden Tipps verdichten:

  1. Die „Qigong-Wiese“ sollte nicht zu klein sein und nicht völlig versteckt liegen, aber dennoch ein relativ störungsfreies Üben ermöglichen.
  2. Da kaum jemand vier Monate lang durchgehend anwesend sein kann, die Übestunde jedoch von einem „Profi“ begleitet werden sollte, ist eine Zusammenarbeit von z. B. 3 – 5 Lehrenden sehr zu empfehlen. Sie sollten sich in Bezug auf die Qigong-Methoden nicht einengen, sondern nur berücksichtigen, dass diese Übungen auch für Neulinge leicht nachzuvollziehen sind. Wir haben gute Erfahrungen mit den „Acht Brokaten“ gemacht. Auch die „18 Übungen Taijiqigong“ (bzw. Teile davon) sind bestens geeignet sowie kleinere Abschnitte aus anderen Methoden. Hinzu kommt oft ein kleines „Rahmen-Programm“ (Wahrnehmungsübungen, Steh-Meditation usw.). Wichtig ist der Hinweis, dass es sich nicht um einen „Seminarkurs“, sondern um eine „Übestunde“ handelt.
  3. Die Teilnahme sollte kostenlos möglich sein: d. h. die Lehrenden sollten honorarfrei tätig sein. Wir haben ein Spendenschweinchen aufgestellt, aus dem wir uns ein gemeinsames Essen zu Vor- und Nachbereitung der Aktion gönnen. Der Überschuss geht in der Regel an den gemeinnützigen Verein „Achtsamkeit in Oldenburg“, der offiziell als Veranstalter auftritt. Es sollte jedoch möglich sein, diese öffentliche Veranstaltung auch ohne einen solchen Hintergrund zu organisieren.
  4. Die wichtigste Werbung ist die Mundpropaganda. Wir erstellen einen kleinen Handzettel und informieren vorab die lokale Presse.
  5. Es empfiehlt sich, für Regentage eine Rückzugsmöglichkeit zu kennen. Da dann meistens weniger Übende kommen, genügt ein relativ kleiner überdachter Platz oder ein geschlossener Raum.

Rückblickend auf unsere 20-jährigen Erfahrungen erinnern wir uns hauptsächlich an die Freude, die diese Qigong-Stunde in der frischen Luft bringt. Manchmal fragen wir uns, was man oder frau nach der Arbeit und vor dem Beginn des Abends eigentlich Schöneres machen kann als in den Schlossgarten zu gehen, sich bewusst zu bewegen und die eigene Lebendigkeit zu spüren und zu genießen.

Kontakt „Achtsamkeit in Oldenburg e.V.“

Devrientstr. 8

26121 Oldenburg

Tel. (0441) 88 500 40

www.achtsamkeit-in-ol.de

Mitglied des DDQT seit September 2003